Am Dienstag haben Berliner Senat und Hochschul-Leitungen die neuen Hochschulverträge zur Regelung der Hochschulfinanzierung vorgestellt. „Hochschulfrühling“ und „Geld wie nie zuvor“ jubeln die Zeitungen. Da sollte doch auch was für die studentischen Beschäftigten drin sein, oder?
Die Hochschulverträge sehen für die nächsten fünf Jahre Steigerungen der Hochschulfinanzierung von jeweils 3,5 % vor. Insgesamt können die Hochschulen sich also auf rund 18,5 % mehr Geld vom Senat freuen. Das gibt ihnen genug Luft, um nach 16 Jahren Lohnstillstand und Gürtel-enger-Schnallen die Löhne ihrer studentischen Beschäftigten drastisch zu erhöhen. Denn aktuell ist studentische Arbeitskraft in den Dimensionen eines Uni-Haushalts lächerlich billig!
Schauen wir zum Beispiel auf die TU Berlin, die unter den Berliner Hochschulen mit 2671 die meisten studentischen Beschäftigten führt. Hier machen Lohn und Sozialversicherung der studentischen Beschäftigten aktuell nur 3,3 % des Haushaltsplans aus. Die Erfüllung der Tarifforderung von 14,00 Euro pro Stunde und Dynamisierung würde darum mit nur ungefähr 0,5 % des Haushalts zu Buche schlagen. An den anderen Berliner Hochschulen sieht es ähnlich aus.
Insgesamt belaufen sich unsere Forderungen also auf rund ein Dreißigstel vom Kuchen. (~0,5–0,7 % mehr Ausgaben für studentische Beschäftigte im Verhältnis zu 18,5 % mehr Geld für die Hochschulen.)
Natürlich müssen vom Hochschulvertrags-Geld noch viele andere sinnvolle Verpflichtungen erbracht werden. Besonders begrüßen wir, dass die Sätze für Lehrbeauftragte um 53 % angehoben werden sollen. Doch angesichts des allseits geschätzten Beitrags, den studentische Beschäftigte im Berliner Hochschulsystem leisten, ist nach 16 Jahren Fasten ein Dreißigstel vom Kuchen sicher nicht zu viel verlangt.